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Naturparktreff - Rebhühner und Großtrappen im Zerbster Land

07.05.2024 von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Je nach Jahreszeit sind Rebhühner mal leichter und mal kaum zu sehen und manch einer kennt sie vielleicht nur von ihrem quietschenden Ruf, der im Februar und März hier und da mit etwas Glück nach Sonnenuntergang über die Felder klingt. Nadine Schubert, seit November 2023 als Projektleiterin beim Förderverein Großtrappenschutz e.V. verantwortlich für die Umsetzung des bundesweiten Projekts „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern“ im Zerbster Land, erzählt in ihrem Vortrag über das Leben der possierlichen Hühnervögel, deren Bestände in den letzten Jahrzehnten rapide zurückgegangen sind, beschreibt, was sie das Jahr über so treiben, was sie dabei brauchen und was sie bedroht. Außerdem verrät sie, wie die Frühlingsgefühle der liebestollen Rebhähne während der Balz genutzt werden, um sie zu zählen und wie man Rebhahn und -henne auch aus der Distanz an kleinen Details auseinanderhalten kann, obwohl sie sich zum Verwechseln ähneln.

Im bundesweiten Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ arbeiten der Dachverband Deutscher Avifaunisten e. V. (DDA), der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) und die Abteilung Naturschutzbiologie der Georg-August-Universität Göttingen zusammen mit 12 weiteren Projektpartnern aus acht Bundesländern für den Schutz des Rebhuhns und anderer Arten in seinem Lebensraum. Das Projekt läuft sechs Jahre in zehn Projektteilgebieten mit unterschiedlichen Naturräumen, in denen die Bestände des Rebhuhns überwacht und Maßnahmen zur Verbesserung des Rebhuhn-Lebensraums umgesetzt werden.

Das Projektteilgebiet Zerbster Ackerland liegt ca. 30 km südöstlich von Magdeburg. Es zieht sich von Möckern im Norden und Steutz im Süden sowie von Deetz im Osten bis Ladeburg im Westen. Es umfasst 21.800 Hektar agrargeprägte Landschaft. In diesem Gebiet, das sich über Teile der Landkreise Anhalt-Bitterfeld, Jerichower Land und der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau erstreckt, liegt auch das viergeteilte Vogelschutzgebiet (EU-SPA) mit einer Fläche von 6.207 Hektar. In den Jahren 2022 und 2023 wurde im Rahmen eines Vorprojekts der Rebhuhnbestand zunächst im EU-SPA und dann im gesamten Projektgebiet untersucht. Mit einer Dichte von etwa einem Rebhuhn-Revier auf 100 Hektar weist das Projektteilgebiet eine relativ geringe Dichte an Rebhühnern auf, die wir mit lebensraumaufwertenden Maßnahmen stärken und deren Teilbestände wir räumlich vernetzen wollen.

Im selben Gebiet lebt auch die Großrappe. Die Großtrappe ist der schwerste flugfähige Vogel Europas und war lange Zeit im Zerbster Land zu Hause. Dann verschwand sie für einige Jahrzehnte und nun ist sie wieder da. In einem einmaligen Wiederansiedlungsprojekt sollen die Großtrappen bei uns wieder langfristig heimisch werden. René Köhler beschäftigte sich bereits während seines Forstwissenschaftsstudiums mit Natur- und Artenschutz. Seit 2018 ist er im Förderverein Großtrappenschutz e.V. angestellt. Seitdem laufen auch die Vorbereitungen für das Wiederansiedlungsprojekt, das offiziell 2021 als Pilotprojekt startete.

Der Förderverein Großtrappenschutz e.V. hat sich dem Schutz der Großtrappe verpflichtet. Durch die Wiederherstellung von geeigneten Lebensräumen soll der Bestand der Großtrappen langfristig gesichert werden. Davon profitieren nicht nur Großtrappen, sondern eine Vielzahl hochbedrohter Tier- und Pflanzenarten, wie eben auch das Rebhuhn.

Beim heutigen Naturparktreff berichten Nadine Schubert und René Köhler über beide Projekte, die Herausforderungen aber auch die Erfolge und wie Sie sich beteiligen können, dass Vogelarten hier wieder heimisch werden.

Privatpersonen, Unternehmen, aber auch Kindergärten und Schulen können weiterhin Patenschaften für einzelnen Großtrappen übernehmen oder mit einer Spende bei der Beschaffung neuer Lebensräume im Zerbster Land unterstützen. Hier finden Sie mehr Informationen zu beiden Artenschutzprojekten:

https://www.grosstrappe.org/

Hier geht es zum Spendenaufruf:

https://www.betterplace.org/de/projects/77760-trappenfelder-2-0-neue-lebensraeume-fuer-die-grosstrappe-im-zerbster-land

Der Naturparktreff findet am Dienstag, den 07.05.2024 von 16 bis 18 Uhr im Naturparkinfozentrum (Schloßstraße 13) in der Naturparkkommune Coswig (Anhalt) statt.

Wir führen unsere Veranstaltungen erst ab fünf Teilnehmenden durch. Bitte melden Sie sich unbedingt vorher per E-Mail an: annekatrin.els@naturpark-flaeming.de oder telefonisch unter 034903 59 56 00

 

 

 

Preisinformation

Die Teilnahme ist kostenfrei. Um eine Spende wird gebeten.

Veranstaltungsort(e)
Naturparkinfozentrum
06869 Coswig (Anhalt)
Schloßstraße 13
Veranstalter
06869 Coswig (Anhalt)
Schloßstraße 13
Großtrappe Peter Ibe WEBGroßtrappe Peter Ibe WEB
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