Schloss in Coswig (Anhalt)
Am heutigen Standort wird bereits 1187 eine Burg Cossewiz erwähnt. Ob vor dieser Zeit schon eine slawische Siedlung existierte, ist nicht belegt. Als Oppidum wird Coswig im Jahre 1215 bezeichnet und gilt in jener Zeit als die wichtigste Stadt der anhaltischen Askanier nördlich der Elbe.
Die Bezeichnung "burgum" findet sich auch in einer Urkunde von 1234. Bereits im Jahre 1215 berichtet man von einem Vogt "Johannes advocatus de Coswich".
Die Ursprünge des Coswiger Schlosses reichen also bis in das 12./13. Jahrhundert zurück. Coswig gehörte in dieser Zeit zur Grafschaft Hoyers von Falkenstein. Nachdem das Territorium Anhalt entstanden war und zum ersten Mal geteilt wurde, unterstand Coswig Siegfried I., dem Begründer der Cöthener Linie. In jenen Jahren war die Stadt noch nicht sehr groß. Sie umfasste den Breiten Weg, an dem das fürstliche Schloss lag und einige wenige Nebenstrassen. Die sehr schöne Lage der Burg bzw. des späteren Schlosses machte es für die Fürstenwitwen als Sitz besonders anziehend. Zu diesem Zweck erhielt die Fürstin Agnes, Tochter des Fürsten Wizlaw von Rügen bei ihrer Hochzeit mit Albrecht II. das Schloss und die Stadt Coswig als Leibgedinge zugeschrieben, welches in einer Urkunde aus dem Jahre 1324 nachzulesen ist. Im gleichen Zuge wurde der erste "Kastellanus";, ein Schlosshauptmann, erwähnt. Agnes sowie ihre Nachfolgerin Beatrix von Sachsen konnten den Witwensitz jedoch nicht mehr in Anspruch nehmen. Als Fürst Sigismund I., auch Sigmund genannt, im Jahre 1405 verstarb, nutzte seine Frau Brigitta von Querfurt Coswig als Witwensitz. Sie soll die schönste Frau von ganz Sachsen gewesen sein. Nun beabsichtigte Sigmunds jüngerer Bruder Albrecht Anrechte gegenüber Zerbst geltend zu machen, wozu Coswig seit der Teilung von 1396 gehörte. Es kam zu einer Aussprache mit dem Zerbster Rat im Coswiger Schloss. Schließlich musste nach einer endgültigen Einigung im Jahre 1416 die Fürstenwitwe Coswig räumen. Aber dafür bekam sie Dessau als Witwensitz. Hinzu kam, dass in jener Zeit auf Grund einer alten Fehde der Elternhäuser zwischen dem anhaltinischen Fürsten und dem Hause Schwarzberg, dem Günther von Magdeburg entstammte, ein Streit um das Coswiger Schloss entbrannt war. Der Zwist konnte durch Vermittlung des Herzogs von Braunschweig 1407 beigelegt werden. Der Erzbischof Günther und die anhaltischen Fürsten machten sich dabei verschiedene Zugeständnisse. Fürst Albrecht trat Schloss und Weichbild Coswig an den Erzbischof ab und zahlte ihm außerdem 300 Schock Kreuzgroschen. Die anhaltischen Fürsten erhielten jedoch Schloss und Weichbild als Lehen zurück, was in einem Lehnbrief von 1444 bezeugt ist. Somit entging Coswig knapp dem Schicksal, Herrschaftsgebiet des Erzbistums Magdeburg zu werden.
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